St. Thomas
Diabas
200 x 70 x 60 cm
Im Besitz der St. Thomas Gemeinde in Braunschweig-Volkmarode
Im 20. Kapitel des Johannes-Evangeliums wird die Geschichte des ungläubigen Thomas erzählt. Als Maria nach der Grablegung Jesu dessen Grab aufsucht, ist der Stein vor der Graböffnung entfernt, der Leichnam fehlt. Stattdessen erscheint der auferstandene Christus zuerst Maria und später auch den Jüngern. Einer der Jünger, Thomas, war nicht dabei, und als die anderen ihm die Begegnung mit dem Auferstandenen schilderten, konnte er es nicht glauben. Später erschien Jesus Christus den Jüngern noch einmal in gleicher Weise und dieses Mal zeigte er Thomas seine Hände mit den Wundmalen. Jetzt glaubt auch Thomas an die Auferstehung Jesu, er spricht die Worte „Mein Herr und mein Gott!“.
Diesen Moment der Begegnung des ungläubigen Thomas mit dem auferstandenen Jesus Christus hat der Bildhauer Marc Bertram in einer beeindruckenden Skulptur umgesetzt, die sich seit 2006 im Eingangsbereich der Kirche, im Turmraum neben dem inneren Türportal befindet. So begrüßt der Auferstandene heute gleichsam die Besucher der Kirche. Sie alle werden zu Thomas, der unserer Kirche den Namen gibt.
Der Körper Jesu Christi ist in Umrissen zu sehen, geformt aus Mosaik-Bruchsteinen. Die dem Betrachter entgegengehaltenen Unterarme sind dagegen plastisch aus Diabas, einem Vulkangestein, gearbeitet.
Die Skulptur ist ein Geschenk des langjährigen Kirchenvorstehers Herbert Giem.
Die Idee:
In den seinen Offenbarungen wird Jesus nicht immer sofort erkannt bzw. in Joh20,26 betritt er einen verschlossenen Raum. Seine nicht eindeutige Körperlichkeit übersetze ich mit der fragmentarischen Silhouette. Jesus streckt seine Hände zum Beweis des Glaubens an ihn aus und zeigt seine Male.
Diesen Teil der Arbeit ist vollplastisch ausgearbeitet, um die Kirchenbesucher zu animieren in die Rolle des Thomas zu schlüpfen, indem sie die Skulptur berühren.
Die Hände und Unterarme sind figürlich, nur mit leichten Abstraktionen ausgearbeitet.